Was ist ein Freistellungsauftrag?
Kurzdefinition:
Ein Freistellungsauftrag ist ein Antrag bei einer Bank oder einem Finanzinstitut, der es Anlegern ermöglicht, bestimmte Kapitalerträge von der Abgeltungssteuer zu befreien. Somit können Zinsen, Dividenden und andere Kapitalerträge bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei vereinnahmt werden.
Beschreibung:
Stell Dir vor, Du bist der Kapitän Deines finanziellen Schiffes und steuerst durch die Gewässer der Kapitalmärkte. Obwohl jede Ausfahrt vielversprechend ist, lauern Steuerklippen, die die Erträge, also Gewinne aus Zinsen, Dividenden und Aktienverkäufen, zu minimieren drohen. Ein Freistellungsauftrag ist wie ein aufgespanntes Segel, das dir hilft, einen Teil dieser Erträge unversteuert zu behalten.
Dieser kleine Helfer ermöglicht es, Kapitalerträge bis zu 1.000 Euro pro Jahr (Stand 2024 für Einzelpersonen) steuerfrei zu vereinnahmen – eine recht komfortable Summe, die man nicht einfach über Bord werfen sollte. Für Ehepaare sind sogar 2.000 Euro drin.
Wie funktioniert ein Freistellungsauftrag?
Ein Freistellungsauftrag ist keine komplexe Steuerplanung, sondern ein einfacher bürokratischer Akt. Hierbei muss man der Bank, bei der man ein Konto oder Depot führt, mitteilen, wieviel Kapitalerträge sie steuerfrei belassen darf. Im Normalfall füllt man ein entsprechendes Formular aus und gibt dort die gewünschte Höhe des Freibetrags an. Dies kann bei verschiedenen Banken aufgeteilt werden, solange die Gesamtsumme den Höchstbetrag nicht übersteigt.
Freistellungsauftrag vs. Nichtveranlagungsbescheinigung
Während der Freistellungsauftrag oftmals eine grundsolide Lösung für den Durchschnittsanleger ist, gibt es Alternativen, die bei höheren Einkommen ins Spiel kommen. Ein Beispiel ist die Nichtveranlagungsbescheinigung, die es Steuerzahlern ermöglicht, Kapitalerträge komplett steuerfrei zu vereinnahmen, wenn sie unter bestimmten Einkommensgrenzen liegen. Beide dienen dem Zweck, die steuerliche Last auf Kapitalerträge zu minimieren, sind jedoch für unterschiedliche Einkommenssituationen geeignet.
Brauche ich einen Freistellungsauftrag?
Vor allem Kleinanleger profitieren von dieser Möglichkeit, da sie ihre Erträge in voller Höhe nutzen können, ohne den Staatsteuern von 25% plus Soli und ggf. Kirchensteuer abführen zu müssen. Gerade bei stark wachsenden Portfolios kann die Nichtnutzung eines Freistellungsauftrages zu unnötig hohen Steuerzahlungen führen.
Hier passt wunderbar ein Zitat von Benjamin Franklin: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ Ein Freistellungsauftrag ist sicherlich nicht mit komplexem Finanzwissen gleichzusetzen, doch er zeugt von einem bewussten Umgang mit den eigenen Finanzen.
Freistellungsauftrag FAQ
Wie beantrage ich einen Freistellungsauftrag?
Einfach das entsprechende Formular bei der Bank ausfüllen und einreichen. Die meisten Banken bieten dies auch online an.
Kann ich die Summe des Freistellungsauftrags zwischen verschiedenen Banken aufteilen?
Ja, solange die Gesamtsumme der Freistellungsaufträge die Grenze von 1.000 Euro (oder 2.000 Euro für Ehepaare) nicht überschreitet.
Was passiert, wenn ich keinen Freistellungsauftrag erteile?
In diesem Fall führt die Bank automatisch die Kapitalertragsteuer auf sämtliche Kapitalerträge ab, unabhängig von deren Höhe.
Zusammenfassung:
Der Freistellungsauftrag ist ein einfacher und effektiver Weg, um die Steuerlast auf Kapitalerträge zu mindern. Durch das bewusste Setzen dieses segelnden Freundes kann man Steuerklippen elegant umschiffen und mehr von den hart erarbeiteten Erträgen behalten.
So kannst du sicherstellen, dass dein Geld für dich arbeitet, anstatt in die Taschen der Steuerbehörde zu fließen. Investiere klug, und kenne deine Rechte und Möglichkeiten!