Kurzdefinition:
Devisen sind Zahlungsmittel, die in einer fremden Währung ausgestellt wurden und für den internationalen Zahlungsverkehr genutzt werden. Häufig handelt es sich dabei um Guthaben oder Forderungen in ausländischer Währung.
Beschreibung:
Sobald du dein hart verdientes Geld in eine andere Währung umtauscht – sei es für den Urlaub oder die internationale Geschäftsreise – bist du im Devisenmarkt unterwegs. Stell dir vor, du kaufst in einem Berliner Wechselbüro US-Dollar, weil du demnächst einen Geschäftstermin in New York hast. Dasselbe passiert aber auch auf einer höheren Ebene, etwa wenn Unternehmen oder Staaten größere Summen in Fremdwährungen investieren oder handeln. Devisen können also in physischer Form (Bargeld) oder in Form von Bankguthaben bestehen.
Devisen und der Forex-Markt – was steckt dahinter?
Falls du schon mal den Begriff „Forex“ (Foreign Exchange) gehört hast, weißt du vielleicht, dass es sich dabei um den weltgrößten Finanzmarkt dreht, auf dem tagtäglich Billionen von Dollar in verschiedenen Währungen gehandelt werden. Fast immer geht es hier nicht um Scheine und Münzen, sondern um elektronisch abgewickelte Transaktionen zwischen Banken, Institutionen und Spekulanten.
Warum schwanken Währungen und Devisenkurse?
Die Preise von Devisen werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Stell dir vor, der Euro gewinnt an Vertrauen (weil z.B. die Wirtschaft in der Eurozone wächst), dann wird die Nachfrage nach Euros steigen, und der Preis im Vergleich zu anderen Währungen steigt. Wie bei Aktien schwanken auch hier die Kurse – oft in Reaktion auf politische Ereignisse, wirtschaftliche Entwicklungen oder geldpolitische Entscheidungen (wie Zinssätze). Ein Beispiel: Wenn die US-Notenbank den Leitzins erhöht, würden Anleger ihre Euros möglicherweise gegen US-Dollar eintauschen, um von höheren Zinsen zu profitieren. Das lässt den Dollar steigen und den Euro womöglich fallen.
Wie werden Devisen gehandelt?
Die Devisenmärkte sind durch die Digitalisierung extrem schnell geworden. Viele Geschäfte laufen heutzutage in Sekundenbruchteilen ab. Zentralbanken, Hedgefonds, Banken und sogar einige clevere Privatleute verdienen mit dem Devisenhandel Geld. Sie setzen auf Marktschwankungen – was allerdings ein ziemlich riskantes Spiel sein kann. Ein kleiner Tipp: Wenn du kein Risikokünstler bist, ist es vielleicht besser, den Devisenhandel den Profis zu überlassen.
Devisenreserven – wofür brauchen Staaten die überhaupt?
Viele Länder halten riesige Mengen an Fremdwährungen als sogenannte „Devisenreserven“. Diese Reserven sind sozusagen das finanzielle Polster eines Landes. Sie helfen, die eigene Währung zu stützen, wenn diese in der Krise steckt oder stabilisiert werden muss. Besonders Schwellenländer, deren Währungen anfällig für äußere Einflussfaktoren sind, legen großen Wert darauf, ausreichend Dollar oder Euro auf ihrer „Notfallkasse“ zu haben.
Devisensteuerung und Wechselkurspolitik
Manche Länder greifen gezielt in ihre Währungspolitik ein, um ihre Wirtschaft in Schwung zu halten. Dies nennt man Wechselkurspolitik. Beispielsweise kann eine schwache Landeswährung den Export von Waren günstiger machen – ein Vorteil für Länder, die stark auf Exporte setzen, wie z.B. China.
Zusammenfassung:
Devisen sind Zahlungsmittel in Fremdwährung, die international genutzt werden. Der Handel damit lässt Preise (Wechselkurse) schwanken, basierend auf den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Der Devisenmarkt ist gigantisch und oft schwer vorhersehbar – nichts für schwache Nerven. Wie John Maynard Keynes mal sagte: „Märkte können länger irrational bleiben, als du solvent sein kannst“ – vor allem beim Devisenhandel!